Altra Lone Peak All-Weather Mid Review

Tolle Schuhe mit Schwächen – Eine ehrliche Review zu den Altra Lone Peak All-Weather Mid, welche nun ein halbes Jahr ausgiebig und einzig unter Real-Bedingungen getestet wurden. Sie mussten sich auf schnellen Bergtouren mit leichtem Gepäck und viel Schnee im Winter, auf langen Tagesspaziergängen über Schotter und während einer 200 km Trekkingtour in Schweden auf dem südlichen Kungsleden mit 13 kg Rucksack beweisen.

Als Minimal und Natural Schuh-Fan besitze ich schon die Lone Peaks in der niedrigen und nicht-wasserfesten Version sowie die Superior, da sie mit ihrer guten Passform und breiten Zehenbox einfach Spaß machen.

Für trockene Füße im Winter und auf längeren Touren in Skandinavien wurden die Altra Lone Peak in der All-Weather Mid Variante angeschafft. Klar, man kann auch mit klassischen Trail-Schuhen und ggf. Dry-Socks unterwegs sein. Wenn es nicht die schnelle Trailrunde sondern eine längere Tour bei Regen oder Schnee sein soll, sind trockene warme Füße jedoch angenehm und verringern das Verletzungsrisiko. Im schwedischen Fjäll ist es bekanntlich immer nass und regnet viel. Auch hier sind komfortable und wasserfeste Schuhe die im Vergleich zu klassischen Berg- oder Trekkingstiefeln deutlich leichter sind eine echte Alternative.

Eckdaten vom Hersteller:

  • Kategorie A – leichte Wanderschuhe
  • 856 g pro Paar
  • 0 mm Sprengung
  • eVent-Membran (wasserdicht und atmungsaktiv)
  • UVP € 179,85, mit etwas Glück für € 90 im Angebot

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Erfahrungen

Passform und Komfort

Die Passform ist merkwürdigerweise am Vorderfuß flacher, sodass man beim Kauf eher zu einer Nummer größer tendiert, was den Schuhen eine unnatürliche Länge gibt. Bei mir ging die größere Nummer allerdings in Ordnung. Der Komfort ist wie in den niedrigen Lone Peaks ohne Membran sehr gut.

Haltbarkeit

Hier hat mich der Schuh ein wenig enttäuscht. Bereits nach 100 km war der vordere Zehenbereich stark abgenutzt, obwohl der Schuh nicht viel Felskontakt gesehen hat. Die Sohle ist wie beim niedrigen Lone Peak relativ weich, verleiht dadurch auf viele Untergründen einen guten Grip, läuft sich damit aber auch schneller ab. Die Haltbarkeit von Schuh und Sohle geht insgesamt in Ordnung.

Wasserdichtigkeit

Hier fällt der Schuh komplett durch! Bei den ersten Pfützen zuhause zeigte der Schuh, dass er wasserdicht sein kann. Aber, bereits am zweiten Tag der Schwedenreise gab es einen ausgiebigen Regenguss und das Wasser brach regelrecht durch. Zeitweise stand im Schuh mehr Wasser als außen. Seit dem ist er selbst im Schnee nicht mehr zu gebraucht, da man sofort nasse Füße bekommt. Schade! War das doch der einzige Kaufgrund.

Man muss dazu sagen, dass das Problem bei eVent-Membranen wohl häufiger auftritt. Dies ließt man im Netz und vor ca. 10 Jahren hatte ich diese Erfahrung bereits mit einer RAB Regenhose mit eVent-Membran gemacht – auch hier brach das Wasser auf einer Schwedentour komplett und großflächig durch und leitete das Wasser eher nach innen weiter, als es draußen zu halten. Ich hatte gehofft, dass der Hersteller das Problem mittlerweile in den Griff bekommen hat.

Preis-Leistung

Da ich den Schuh knapp 40% reduziert erstanden hatte, ging der Preis durch, wenn er wirklich wasserdicht geblieben wäre. Den vollen Preis hätte ich bei dem eher schlechten Schnitt und geringeren Haltbarkeit nicht zahlen wollen. Ob es nur bei meinem Schuh ein Problem war, kann ich nicht sagen.

Fazit

Eigentlich ein toller Schuh – es fehlt am Markt generell an einer Auswahl an Schuhen die eher in die Trailrunning/Leichtwander-Schuh Kategorie fallen und höher geschnitten sind und wasserdicht sind. Das wäre eine echte Alternative zu den klassischen Wanderschuhen.

Durch das Versagen der eVent-Membran ist der Schuh für mich nicht mehr zu gebrauchen.

Deshalb hatte ich dann trotz großer Skepsis bei der letzten Schweden-Tour wasserdichte Socken, die Sealskinz Briston, mit nicht-wasserdichten Trailschuhen, den dem Altra Timp 4, probiert.

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