Lahn von Jeun nach Runkel

Einmal Kanufahren, darüber hatten wir schon oft gesprochen und es jetzt endlich gemacht. Und weil wir es uns so schön vorgestellt haben, bei gutem Wetter auf dem Wasser dahingleiten, von sattem Grün umgeben und die Ruhe auf dem Wasser, planten wir gleich eine 2-Tagestour. Kanuwandern versprüht seinen besonderen Reiz, da man weiß, es ist nicht in zwei bis drei Stunden wieder vorbei. Dazu kommt das Ursprüngliche und die Einfachheit, abends direkt am Fluss das eigene Zelt aufzuschlagen, über den Tag zu plaudern, die Wunden zu lecken (schwere Arme und Muskelkater in den Schultern und im Rücken) und sich auf die Weiterfahrt am nächsten Tag zu freuen. Wir hatten Glück und es waren nicht sehr viele auf der Lahn unterwegs, die übrigens ein prima Übungsgewässer darstellt. Auch der Campingplatz war nicht überlaufen. Es war wie wir es uns vorgestellt hatten, einfach herrlich.

Kanuwandern hat viel Ähnlichkeit mit Trekking. Es gibt so viele schöne Plätze. an denen man pausieren und bspw. zu Mittag essen kann.

Natürlich düfen auch die obligatorischen Wasserbewohner nicht fehlen. Vor diesen angriffslustigen haben wir, soweit es unser Paddelkönnen bis dato erlaubte, gehörigen Abstand gehalten.

Anders als beim Wandern bzw. Trekken, kann man sich im Kanu auch einfach mal zurücklehen und treibenlassen. Es empfiehlt sich allerdings, hin und wieder ein Auge auf den Kurs zu haben.

Abends, völlig groggy aber happy im Zelt, müssen erstmal die Speicher wieder aufgefüllt werden. Der Sonnenbrand (trotz häufigem Eincremen) und die Müdigkeit dominieren dann den Abend und lassen uns gut schlafen.

Tja, was macht man auf einem Boot, wenn man einmal muss? Ein verdecktes Plätzlich ansteuern, anlegen und etwas wachelig auf den Beinen das Ufer erkunden. 🙂

Kiesbänke mit Aussicht auf die vorbeifahrenden Kanuten laden zum Mittagessen ein. Wir ernteten neidische Blicke. Glücklicherweise hatten wir vor allen anderen Hunger, denn als wie aufbrechen wollten, hatten noch ein paar andere die Idee und landeten auf unserer Kiesbank. Da die Kiesbank hinter einer Kurve und einer Stromschnelle lag, musste man schnell reagieren, sodass es lustig mit anzusehen war, wie Gruppen mit mehreren Kanues teilweise getrennt wurden, weil einer nicht schnell genug war und die Strömung zu stark, um dagegen anzukommen.

Frisch gestärkt, frisch eingecremt geht es weiter frohen Mutes weiter.

Kurz vor Ende der Tour kommt noch ein bisschen mehr Wildniss und Rauheit hinzu, als wir den großen Felsen sahen. Natürlich mussten wir ihn ansteuern und wie ein kleines Kind anfassen.

Im Anschluss konnten wir das Boot einfach an einer vorher vereinbarten Stelle ablegen und mit Sack und Pack mit dem Zug zurück zum Ausgangspunkt fahren. Würde es doch mehr solcher Flüsse mit einer solch guten Infrastruktur bzgl. Kanuverleih und Camping geben, würden wir das noch öfter machen. Auf jeden Fall wurde der Reiz bestätigt und wir fassten den Entschluss, irgendwann einmal eine mehrwöchige Kanutour in Schweden zu planen.

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