An düsteren und regnerischen Tagen – ja auch so etwas gibt es ab und zu in Spanien – kann man sich nur in den Van verkriechen und es sich gemütlich machen. Ein besonderer Begleiter, nicht nur an solch Regentagen, ist Olaf unser Holzofen. Olaf verwöhnt uns, sofern man ihn richtig füttert, mit einer wohligen Wärme und beschert visuell Lagerfeuerromantik im Van.
Heute ist mittlerweile der x-te Tag in der Isolation in Spanien; wir zählen schon garnicht mehr mit. Es sind mehrere Regentage angekündigt. Aufgrund der Ausgangssperre können wir weder Bergtouren machen, noch weiterreisen. Aber die Schlechtwetter-Prognose hält uns dennoch bei Laune.
Wir sammeln herumliegendes Holz, welches vor allem vom Bach als Treibholz angeschwemmt wird. Obwohl der Suchradius klein ist, findet sich einiges. Das Fitnessprogramm wird abgerundet durch Sägen und Zerteilen. Wir sind mittlerweile Profis im Abschätzen der mundgerechten Häppchen-Größen für Olaf. Wenn einem irgendwann der Arm abfällt, wird auf den anderen Arm gewechselt, was gleich noch die Koordination trainiert.
Schließlich wird das wohl portionierte und das noch nicht gesägte Holz regensicher unterm Van verstaut, sodass es auch von drinnen mit einem Handgriff geangelt werden kann. Axt und Säge verstauen, noch ein wenig Zunder sammeln und dann kann es losgehen.
Der kleine Holzofen Olaf hat es ganz schön in sich. Füttert man ihn zuviel und regelt die Luftzufuhr nicht weit genug herunter, bekommt man ganz schnell T-Shirt-Wetter bei einer Außentemperatur von 5 °C.
Ein Holzofen ist aber nicht nur für Wärme und Romantik gut. Wir kochen auch sehr gerne Essen drauf und nutzen ihn zum Abkochen bei der Trinkwassergewinnung. Außerdem ist er einmal im Trocknen von, bei diesem Wetter unvermeitlichen, nassen Klamotten und Schuhen.
Die einfache Arbeit schätzen wir ebenfalls sehr. Das Sammeln und Sägen des Holzes, der Betrieb des Holzofens und der Genuss des Feuers sind sehr simple und grundlegende Tätigkeiten, deren Ergebnis direkt und unmittelbar eintritt. Das ist eine sehr gelungene Abwechslung zu den abstrakten Tätigkeiten bspw. im Job, hilft bei der Entspannung, erdet und schafft eine angenehme Form der Genugtuung. In jedem Fall Erkenntnisse, die in unseren nachhaltigen Lebensentwurf einfließen werden.
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