Vikos Schlucht – von Vikos nach Monodenri

Die Vikos-Schlucht ist nicht nur die tiefste Schlucht der Welt, sie eignet sich auch hervorragend für eine Wanderung oder fürs Trailrunning. Die Vikos-Schlucht liegt im griechischen Nationalpark Vikos-Aoos. Am schönsten ist die Tour unserer Ansicht nach mit beginn im kleinen griechischen Bergdorf Vikos. Von dort führt ein kleiner unscheinbarer Weg tief hinab ich die Schlucht. Allein die ersten Meter lassen schon die Dimensionen der Schlucht bestaunen.

Route (↑1000 hm ↓730 hm, 11.8 km)

Vikos – Monodenri

Datum

1. Dezember 2019

Charakter

T2 – durchweg einfacher und schmaler Weg, ab und an etwas exponiert und nicht gesichert. Feuchte Steine und Felsen können sehr glitschig sein. VORSICHT kurz vor dem Anstieg nach Monodenri führt der Weg einige Meter durch das Bachbett. Nach heftigen Regenfällen oder im Frühjahr könnte man zur Umkehr gezwungen werden.

Tourenbeschreibung (Video und Bilder)

Die Tour ist eine inverse Bergtour bzw. Bergwanderung bei der man zunächst einige Höhenmeter im Abstieg auf einem gut angelegten Pfad bewältigt. Schließend geht es immer am fantastischen Bach mit seinem kalten klaren Wasser und den hellen Felsen im Bachbett entlang.

Im Sommer ist es sicher herrlich kühl in der Schlucht, im Winter kann es schon mal eisig werden. Der Winter hat allerdings den Vorteil, dass die meisten Bäume und Büsche keine Blätter mehr haben und so atemberaubende Blicke auf die steilen Felswände freigegeben werden.

Ab und an geht es kurz steil bergwärts und der Weg wird leicht exponiert, doch niemals schwierig. Fabelhafte Waldstücke wechseln sich mit Geröll und lichten Berghängen ab. Bevor es dann wieder aus der Schlucht hinauf im Dorf Monodenri geht, muss man einmal durch das Bachbett – Bei höherem Wasserpegel bzw. nach viel Regen oder im Frühjahr kann es auch schon mal sein, dass man hier umdrehen muss. Zum Glück waren genügend Steine, die aus dem Wasser ragten, sodass der Weg, links tosender Bach und rechts Felswand, einfach zu bewältigen war. Ab dort geht es dann kontinuierlich hoch und man erhascht beim Blick über die Schulter noch häufiger wahnsinnig imposante Aussichten. Man weiß teilweise gar nicht wo man hinsehen soll.

Monodenri begrüßt einen gleich mit einem tollen Bauwerk, einer kleinen Freilichtbühne. Einfach mal reinlaufen und sich auf die Bühne stellen.

Schnell kommen Fantasien, wie früher wohl die Aufführungen oder politischen Diskussionen hier waren, sicher sehr fesselnd. Weiter geht’s in den kleinen Ortskern, der rundum mit Steinen versehen ist. Die Häuser, die Straße, alles ist aus Stein und versprüht einen modernen und zugleich urigen Charme.

Auch nach der Tour sollte man noch neugierig bleiben. So findet man eine Kirche komplett in den Fels gebaut und nochmal wahnsinnige Panoramen in und über die Schlucht.

In dieser Gegend gibt es einige Stellplätze für eine Übernachtung oder um gleich mehrere Wochen zu bleiben. Für eine Nacht eignet sich der Stellplatz am Denkmal der Frau Pindos, nach der der Nationalpark benannt wurde. Er verspricht tolle Sonnenauf- und –untergänge in einer genialen Bergkulisse.

Die beiden Nationalparks Vikos-Aoos und Pindos liegen im Norden Griechenlands nahe der Grenze zu Albanien. In der unvergleichlichen Bergregion liegen viele Attraktionen für Natur- und Outdoor-Liebhaber nahe beieinander. Die Vikos-Schlucht gehört sicher zu den Orten in Griechenland, die man auf jeden Fall gesehen haben muss. Unweit findet man die Klidonia-Bridge am Anfang einer tollen, aber kleineren Schlucht. Unser griechisches Lieblings-Bergdorf Pádes ist dann auch nicht mehr weit. Dort gibt es einen tollen Weg zur Erkundung der Umgebung, einen tollen Kletterfels nahe am Dorf und den zweithöchsten Berg Griechenlands nach dem Olymp, den Smolikas mit dem Drachensee auf dem Weg zum Gipfel.